Blaues Bild mit weißer Schrift, wo steht: ChatGPT sucht bei Bing, was das für dein SEO bedeutet.
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Viele Nutzer – so wie ich! – glauben, sie „googeln“, wenn sie ChatGPT nutzen. Doch in Wahrheit greift ChatGPT fast vollständig auf den Bing-Index zu (laut Studien, ganz so sicher sind wir uns da nicht). Das ist die vielleicht spannendste Verschiebung im Suchverhalten seit Jahren: Während Google noch die klassische Websuche dominiert, entscheidet Bing zunehmend darüber, welche Inhalte in KI-Antworten erscheinen. Genau deshalb fragen sich Marketer und Website-Betreiber jetzt: Lohnt sich Bing-SEO wirklich, welche Ranking-Faktoren sind anders als bei Google und wie schafft man es, in den Antworten von ChatGPT sichtbar zu werden?

Wir versuchen folgende Fragen in dem Beitrag zu klären:

  • Woher kommen die Antworten, wenn ich die KI auf Suche schicke?
  • Wie komme ich in diesen KI-Antworten vor?
  • Sollte ich für Bing optimieren, obwohl Google dominiert?
  • Was sind die Ranking-Unterschiede zwischen Google und Bing?
  • Welchen Einfluss hat das auf unsere SEO Strategie und was ist jetzt zutun?

KI-Tools wie ChatGPT nutzen Bings Index als Grundlage

Mehrere aktuelle Studien und Analysen bestätigen, dass ChatGPT und ähnliche KI-Suchtools stark auf den Bing-Index zurückgreifen. So fand eine Untersuchung von Seer Interactive heraus, dass über 87 % der von ChatGPT (im Live-Suchmodus) zitierten Quellen in den Top-Ergebnissen von Bing zu finden waren – die meisten davon sogar auf Seite 1.

Zum Vergleich: Nur 56 % der ChatGPT-Quellen fanden sich unter den Top-Ergebnissen von Google. Diese starke Überschneidung ist nicht überraschend, da OpenAI für ChatGPTs Websuche mit Microsoft kooperiert. Die Studie betont, dass Bings Top-Rankings maßgeblich bestimmen, welche Quellen ChatGPT zitiert (Seer Interactive: 87% of SearchGPT Citations Match Bing’s Top Results).

Auch SEO-Experten unterstreichen diesen Zusammenhang. Bing liefert die Live-Suchergebnisse für ChatGPT, was direkt beeinflusst, welche Marken und Inhalte in generativen KI-Antworten empfohlen werden. Mit anderen Worten: Ein gutes Ranking bei Bing erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die eigenen Inhalte von ChatGPT und ähnlichen KI-Systemen in Antworten erwähnt oder zitiert werden.

SearchGPT – so wie ChatGPTs Suchfunktion genannt wird – „beruht auf Bings Indexierungs-System“, sodass Inhalte, die nicht von Bing erfasst werden, kaum in ChatGPT-Antworten auftauchen dürften. Die Fachseite Search Engine Land zieht daraus den Schluss: „ChatGPTs (SearchGPT) Abhängigkeit von Bing bedeutet, dass SEO-Strategien Bing priorisieren müssen, um Chancen auf Sichtbarkeit in KI-generierten Ergebnissen zu verbessern“ (Search Engine Land).

Auch andere KI-gestützte Suchassistenten bauen auf Bing auf. Microsofts eigener Chatbot Bing Chat (jetzt als Bing Copilot bezeichnet) nutzt selbstverständlich den Bing-Index. Eine Analyse ergab, dass über 70 % der in Bing Copilots Zusammenfassungen enthaltenen URL-Verweise aus den Top-20-Ergebnissen der Bing-Suche stammen. Hohe Rankings steigern also auch dort die Einblendungs-Chance.

Darüber hinaus bildet Bing die Such-Grundlage für einige Drittanbieter: Yahoos Suchergebnisse und DuckDuckGo beziehen einen großen Teil ihrer Webresultate von Bing, da Bing im Hintergrund das Microsoft Search Network für mehrere Suchdienste stellt. Selbst Sprachassistenten wie Siri, Cortana oder Alexa greifen für Websuchen auf Bing zurück. Gutes Bing-SEO zahlt sich folglich mehrfach aus – nicht nur für Bing.com selbst, sondern auch, um in Antworten von ChatGPT, Bing Chat und anderen KI/Assistant-Plattformen präsent zu sein.

Google vs. Bing: Marktmacht in Deutschland, Europa und den USA

Trotz dieser neuen Wichtigkeit von Bing durch KI sollte man die Marktanteile nicht vergessen. Sucht denn wirklich jemand über Bing? Lohnt sich Bing-SEO?

In Deutschland und Europa dominiert Google die Websuche nach wie vor beinahe monopolartig, während Bing nur einen kleinen Bruchteil ausmacht. Aktuellen Statistiken zufolge liegt Googles Anteil in Deutschland bei ca. 85–90 %, wohingegen Bing lediglich um die 5 % erreicht. Ähnlich in Europa insgesamt: Google hält etwa 90 % des Suchmarkts, Bing kommt hier nur auf knapp 4 %. In den USA ist Bing mit rund 7–8 % etwas stärker vertreten, bleibt aber ebenfalls weit hinter Google zurück (Google ~85–90 % je nach Quelle). Weltweit gesehen schwankt Bings Marktanteil je nach Erhebungsmethode um 3–4 %, während Google meist über 90 % liegt (StatCounter Germany, StatCounter Europe).

Allerdings verschieben sich die Suchgewohnheiten durch KI-Tools etwas. Schätzungen zeigen, dass ChatGPT im Jahr 2025 bereits einen Suchmarkt-Anteil von rund 4,3 % erreicht – deutlich mehr als Bing mit ~2 % – und damit einen Teil des Kuchens beansprucht. Gemeinsam kommen ChatGPT und Bing (bzw. ChatGPTs auf Bing basierende Websuche) nun auf etwa 6 % des weltweiten Suchmarkts.

Zwar ist das verglichen mit Google immer noch klein, doch dieses Segment wächst rasant dank der Popularität von KI-Suche. Eine Studie von SimilarWeb/Sparktoro beschreibt Googles Dominanz (83,5 % Anteil) und stellt den kombinierten Aufstieg von ChatGPT + Bing (zusammen ~6,3 %) sowie anderen Plattformen heraus. Insbesondere bei Frageanfragen greifen immer mehr Nutzer direkt zu ChatGPT. Ein NP-Digital-Bericht zeigte, dass ChatGPTs Anteil an solchen „Question-Keywords“ binnen kurzer Zeit um 30 % gewachsen ist, was zulasten von Google geht.


Fazit zur Marktmacht:
In Deutschland und Europa beschränkt der geringe Bing-Anteil das direkte Traffic-Potenzial von Bing-SEO: hier erreicht man über Google weitaus mehr Nutzer. In den USA ist der Unterschied etwas geringer, aber Google dominiert auch dort.

Dennoch eröffnet Bing-SEO indirekt neue Reichweite! Durch die Integration in ChatGPT und Co. kann man mit guten Bing-Rankings Nutzer erreichen, die gar nicht auf Bing selbst suchen. Gerade weil KI-Antworten einen Teil der Suchenden abfangen, wird Bing als „Tor“ zu diesen Antworten wichtiger. Bing mag im klassischen Search-Markt klein sein, fungiert aber als Datenlieferant für wachsende KI-Suchdienste: ein Hebel, den man nicht ignorieren sollte.

Unterschiede zwischen Bing-SEO und Google-SEO

Worin unterscheidet sich nun die Optimierung für Bing von der für Google? Kann man sich darauf verlassen, dass eine für Google optimierte Landingpage automatisch auch bei Bing gut rankt? Die Antwort lautet: nicht unbedingt. Zwar gelten viele allgemeine SEO-Prinzipien (technisch saubere Seite, hochwertige Inhalte, Backlinks etc.) für beide Suchmaschinen gleichermaßen. Aber Bing hat teils andere Ranking-Faktoren und Prioritäten.

Empirische Tests zeigen, dass die Ergebnisse für denselben Suchbegriff abweichen können (Bing priorisiert mitunter andere Websites oder Kriterien). Ein Top-Ranking bei Google ist keine Garantie, bei Bing ebenfalls oben zu stehen. Deshalb lohnt es sich, einige Bing-spezifische Aspekte zu beachten:

  • Indexierung (Desktop vs. Mobile): Bing verwendet eine Desktop-First-Indexierung, im Gegensatz zu Googles Mobile-First-Ansatz.
  • Keyword-Signale: Bing legt mehr Wert auf klare, exakt passende Keywords.
  • Backlinks und Ankertexte: Bing gewichtet Anchor-Text im Link etwas stärker.
  • Bing Webmaster-Tools: Bing empfiehlt die Nutzung und bevorzugt XML-Sitemaps.
  • Inhalt & Qualitätsbewertung: Einzigartigkeit, Aktualität und User Engagement sind auch für Bing wichtig.

Zusammengefasst unterscheiden sich Google und Bing in Nuancen: Google ist stark auf Kontext, NLP und Mobile Experience ausgerichtet, während Bing etwas regelbasierter (beinah oldschool) erscheint: klare Keywords, klassische Onpage-SEO und technische Vollständigkeit zahlen sich dort direkt aus.

Thema Bing Google
Indexierung Desktop-First; Desktop-Parität wichtig Mobile-First; mobile UX/Parität kritisch
Keyword-Match Exakte Keywords in Title, H1, Body stärker gewichtet Stärker semantisch/NLP; Synonyme/Intent
Anchor-Text Etwas höhere Relevanz von Keyword-Ankern Wichtig, aber stärker kombiniert mit Kontext/E-E-A-T
Sitemaps/Tools Bing Webmaster Tools & XML-Sitemaps aktiv nutzen Search Console, Sitemaps Standard
User-Signale Klicks/Verweildauer als deutliche Signale Nutzersignale indirekter, stark aggregiert
Content-Bewertung Einzigartigkeit, Aktualität klar honoriert E-E-A-T, Intent-Fit, semantische Tiefe
Technik Saubere Desktop-Crawlability, klare Onpage-Signale Core Web Vitals, strukturierte Daten, Mobile-Performance

 

Hinweis: Beide honorieren Qualität, Relevanz und technische Sauberkeit – die Gewichtung einzelner Signale unterscheidet sich jedoch leicht.

Bing-SEO Quick-Checkliste (To-do)

Set-up & Indexierung

  • Domain in Bing Webmaster Tools verifizieren; Sitemap einreichen/aktualisieren.
  • Robots.txt & Crawlability prüfen (v. a. Desktop-Version).
  • Wichtige Kategorieseiten/Leitseiten intern verlinken (flache Klicktiefe).


Onpage & Relevanz

  • Title/Meta mit exakten Hauptkeywords (prägnant, vorn im Title).
  • H1/H2 klar keyword-nah; Synonyme ergänzen, aber Fokus beibehalten.
  • Interne Links mit beschreibenden Ankertexten (keine generischen „hier“).
  • Content-Frische & Einzigartigkeit sicherstellen; Thin/duplicate vermeiden.


UX & Performance

  • Schnelle Ladezeiten, stabile Desktop-Darstellung.
  • Klar strukturierte Inhalte: Listen, Tabellen, FAQs (Answer-Engine-freundlich).
  • SERP-Fitness: prägnante Intros, konkrete Antworten nahe Beginn (für KI-Snippets).


Monitoring

  • Ranking-Berichte & Crawl-Fehler in Bing Webmaster Tools prüfen.
  • Seiten mit starkem Google-Ranking gezielt für Bing nachschärfen (Title/Anchor).

FAQ: Häufige Fragen zu Bing-SEO & KI-Antworten

1) Reicht gutes Google-SEO automatisch für Bing?
Oft gut, aber nicht automatisch top. Bing gewichtet exakte Keywords, Anchor-Texte und Desktop-Parität tendenziell stärker – daher Onpage-Signals für Bing bewusst schärfen.

2) Warum ist Bing wichtig, wenn sein Marktanteil klein ist?
Weil KI-Antwortsysteme (z. B. ChatGPT im Live-Modus, Bing Copilot) stark auf Bings Index aufsetzen. Gute Bing-Rankings → höhere Chance auf Erwähnungen in KI-Antworten.

3) Welche Seiten sollte ich zuerst für Bing optimieren?
Landingpages/Kategorieseiten mit klarer Suchintention, transaktionale/konvertierende Seiten und Inhalte mit Frage-Format (FAQs, Guides).

4) Was sind schnelle Hebel?
Title/Meta keyword-präzisieren, interne Ankertexte schärfen, Sitemap aktualisieren, Desktop-Crawlability prüfen, FAQ-Abschnitte hinzufügen.

5) Wie messe ich Erfolg in KI-Antworten?
Direktmessung ist limitiert, aber mehr Zitate/Verweise in KI-Antworten, steigender Brand-Traffic und indirekte Conversions sind Indikatoren. Parallel Bing-Rankings & Impressionen tracken.

6) Muss ich Inhalte umbauen?
Nicht zwingend – aber strukturieren: Listen, Tabellen, FAQs, prägnante Intro-Antworten. Das hilft sowohl Bing als auch Answer Engines.

Bottom Line

Für klassische SEO bleibt Google aufgrund seines Marktanteils zwar König – gerade in Deutschland. Doch durch den Aufstieg von ChatGPT & Co. wird Bing-SEO zum strategischen zweiten Pfeiler. Wer sicherstellen möchte, dass eigene Inhalte auch in KI-gesteuerten Antworten auftauchen, sollte Bing nicht vernachlässigen. Die Indizierung bei Bing und gute Rankings dort fungieren als Sprungbrett in die Antworten von ChatGPT und Bing Chat.

Angesichts der Fakten, dass ChatGPTs Websuche fast vollständig auf Bing-Ergebnissen basiert, gilt: Bing-Optimierung erhöht die Sichtbarkeit in der neuen KI-Suche. Oder wie ein Fachartikel es ausdrückt: ChatGPTs Abhängigkeit von Bing ist ein Weckruf, SEO auch abseits von Google zu betreiben – wer heute nur auf Google optimiert, könnte in der Welt der KI-Antworten an Sichtbarkeit verlieren (Alphametic).

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